Bei der Gestaltung der Bibliothek von Montpellier griff das Architekturbüro C+H+ auf eine Definition von L. Kahn zurück: „Eine Bibliothek ist ein Leser, der ein Buch aus den Regalen wählt und sich zum Licht hinbewegt, um es zu lesen.“
Die Gestaltung des Gebäudes ergibt sich aus den städtebaulichen Herausforderungen des Standorts, den klimatischen Bedingungen aufgrund seiner Ausrichtung und den Funktionen der Bibliothek:
-Aufbewahrung der Dokumente unter vollständig kontrollierten Bedingungen
-Bereitstellung von hellen Lesebereichen für die Öffentlichkeit.
Im Süden haben die Architekten ein Gebäude errichtet, das vor Sonneneinstrahlung schützt. Seine Fassade, bestehend aus einem Stahlbeton-Segelbalken, einer Außenisolierung und einer sandgestrahlten Betonverkleidung, ist mit kleinen Fenstern versehen, die eine natürliche Beleuchtung der Geschäfte ermöglichen.
Im Gegensatz dazu ist die Nordfassade sehr transparent. Sie beherbergt alle Bibliotheken und öffentlichen Bereiche, die vom konstanten, diffusen Licht des Nordens profitieren. Die Pilkington Insulight™ VISI-Verglasungen, aus denen die Fassade besteht, dämpft das Licht und bieten den Lesern eine sanfte Beleuchtung, welche sie in ruhigen, geschützten Lernbereichen zur Konzentration einlädt.
Das Öffnen und Schließen der in die Glasflächen integrierten Jalousien belebt die Fassade ständig.
Ein umfassender Überblick über die Bibliothek
Die überdachte Nord-Süd-Straße bietet der Öffentlichkeit einen Gesamtüberblick über die Bibliothek: die freien Plattformen der öffentlichen Bereiche im Norden, die Anordnung der Zugangswege in der zentralen Spalte und das mineralische Volumen der Lagerräume im Süden. Alle öffentlichen Treppen und Aufzüge sind in diesem Volumen angeordnet.
Sobald der Leser die Empfangshalle (Information, Anmeldung, Ausleihe/Rückgabe von Dokumenten) durchquert hat, hat er freien Zugang zu den Panorama-Rampen und Aufzügen des zentralen Raums, die den Zugang zu allen Bibliotheken gemäß einer klaren vertikalen Hierarchie ermöglichen: Je höher der Leser steigt, desto mehr sind die Bibliotheken auf konzentriertes Lesen, Forschung und Licht ausgerichtet.